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Torpedo: Pleite gegen Spitzenreiter, aber...

Torpedo Göttingen's Foto Torpedo Göttingen 07 Dez 2010

Tischtennis-Regionalliga: Göttinger holen gegen Hamburg 1:6-Rückstand auf / 3:9-Niederlage gegen Tabellenführer Bolzum

Von Eduard Warda, Göttinger Tageblatt vom 7. Dezember 2010, S. 19

Göttingen. Reinhard Göbel hat es wieder mal leicht. Der Oberschiedsrichter muss kaum eingreifen, denn die Spieler benehmen sich. Und wenn geschimpft wird, dann über sich selbst. Das ist der Vorteil, wenn man Tischtennis-Schiedsrichter ist. Der Neid der Kollegen vom Fußball ist ihm sicher. Und für die 3:9-Heimniederlage des Regionalligisten Torpedo gegen den Tabellenführer SV Bolzum kann er sowieso nichts.
Die Torpedo-Spieler müssen an diesem Wochenende eine Doppelschicht fahren. Am Vortag stand man bis 23.30 Uhr in der Halle der Geschwister-Scholl-Gesamtschule. Knapp viereinhalb Stunden dauerte die Partie gegen den Hamburger SV. 80 Zuschauer waren begeistert, als Torpedo einen 1:6-Rückstand aufholte und 8:8 spielte. Kösterelioglu hatte noch den Heimsieg auf dem Schläger, verlor aber knapp mit 2:3.
Gegen Bolzum hat Torpedo nun im doppelten Sinn nichts zu verlieren. Mit dem einen Punkt gegen den HSV ist das Klassenziel des Wochenendes bereits erreicht, und der Gegner ist Spitzenreiter. Gemäß ihrem Schlachtruf „Nichts ist unmöglich – Torpedo“ gehen die Göttinger mutig die Aufgabe an. Das Doppel Dohrmann/Lokaj punktet, und Torpedos Nummer eins Dohrmann behält gegen Bolzums Nummer zwei Decker im fünften Satz die Nerven – Ausgleich, 2:2. Der bullige Decker ist genau wie Hielscher, Nummer eins des Gegners, ehemaliger Zweitligaakteur. Er spielt cool, abgeklärt, mit einem effektiven Konter. Der jüngere Dohrmann agiert athletisch, mit aufwändigem Topspin, variablen Aufschlägen – und enorm viel Kampfgeist. „Dohrmann spielt momentan sensationell“, sagt Abteilungsleiter Franz-Lothar Müller. Ebenso eine Augenweide ist die Partie des Defensivkünstlers Giebenrath gegen Ramos. Knackpunkt ist der dritte Satz: Giebenrath, ein lautstarker Motivationskünstler in eigener Sache, gewinnt mit 12:10 und später mit 3:1.
Es bleibt in der dritthöchsten deutschen Klasse vor wetterbedingt nur 50 Zuschauern – im Schnitt hat man 100 Zuschauer – bei drei Punkten für das Heimteam. „Die waren heute schon besser, das Spiel gestern hat allerdings auch geschlaucht“, sagt Kapitän Kaufmann nach weiteren drei Stunden in der KGS-Halle. Torpedo überwintert auf einem Nichtabstiegsplatz, liegt im Soll.
Der Klassenverbleib ist wichtig, will man doch dem Nachwuchs, der reichlich vorhanden ist, eine Perspektive, „eine Plattform“ bieten, wie Pressesprecher Folker Roland betont. Geld für fertige Spieler ist sowieso nicht da. Nicht einmal Eintritt nimmt der Klub, weil sonst Hallenmiete fällig würde. Lieber Würstchen und selbstgemachten Kuchen verkaufen. Torpedo bietet den Zuschauern an zwei Tischen Spitzensport für lau.
Als ein Schläger die Hand eines frustrierten Torpedo-Spielers verlässt, hebt Schiri Göbel kurz die Stimme. „So etwas machen wir nicht.“ Seine einzige Intervention an diesem Sonntagnachmittag. Die Bande vor seinem Tisch trägt einen Slogan. „Tischtennis pur.“ In der KGS-Halle sehr zu empfehlen. – Punkte Torpedo HSV-Spiel: Dohrmann/Lokaj (2), Dohrmann, Lokaj, Giebenrath, Kaufmann (2), Kösterelioglu.



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