10 Thesen zur Verbesserung des Spielsystems im Tischtennis
Die 10 wichtigsten Aspekte bei einer Reform des Spielsystems im Tischtennis
In der Ausgabe April 2011 des Magazin "Tischtennis" wurde ein Artikel von mir mit dem Titel "Wir brauchen kleinere Teams" veröffentlicht.
Dies sind die zentralen Punkte, die wir bei der Umsetzung einer Reform des Spielsystems berücksichtigen sollten:
- Das optimale Verhältnis von Spielzeit zu aufgewendeter Zeit in der heutigen Zeit der zentrale Aspekt. Wie viel Tischtennis kann ich in meiner aufgewendeten Zeit spielen? Was investiere ich und was bekomme ich dafür?
- Die Planbarkeit der Länge von Tischtennispunktspielen muß verbessert werden. Wir wissen heute nicht, ob ein Spiel 1,5 Stunden oder 4,5 Stunden Länge hat. Das ist für die Arbeits- und Freizeitplanung des einzelnen nicht mehr zeitgemäß.
- Ein einheitliches Spielsystem für alle Klassen von der 1. Bundesliga bis zur untersten Kreisklasse fördert die Glaubwürdigkeit des TT-Sports. Heute haben wir weit über 10 verschiedene Spielsysteme, die für einen Außenstehenden nicht mehr durchschaubar sind. Das macht unseren Sport in der Öffentlichkeit unglaubwürdig. Wenn ein System für der 1. Bundesliga gut ist, sprechen viele Argumente dafür, dies auch in der Kreisliga einzusetzen.
- Eine erhöhte Durchlässigkeit der einzelnen Spielklassen im Tischtennis fördert die Spannung. D.h. möglichst viele Mannschaften sollten in möglichst kurzer Zeit auf- und absteigen können. Vielleicht wäre eine Idee, die Serie jeweils zur „Halbserie“ zu beenden.
- Eine Mannschaft sollte aus ökologischer Verantwortung in einem Auto zum Spiel fahren können.
- ...und die Entfernung zu Auswärtsspielen sollte so gering wie möglich sein.
- Die einzelnen Klassen im Tischtennis sollten möglichst homogen sein.
- Die Mannschaftsgröße sollte der heute erwarteten Flexibilität des Einzelnen entsprechen.
- Sportliche Erfolge und Misserfolge müssen ihren Wert erhalten. Die Beliebigkeit durch z.B. ständiges Nachrücken muß vermieden werden.
- Der zeitliche Rahmen eines Punktspiels sollte überschaubar und sowohl für die Spieler als auch für Zuschauer zumutbar sein. Wie wird denn für die 1. Bundesliga geplant? 60-90 min? Da fragt man sich wirklich, warum ein längeres Tischtennis Spiel in der ersten Liga mit den absoluten Topstars für die Zuschauer unzumutbar ist, man aber in der Bezirksklasse den Zuschauern gerne mal 4 Stunden zumuten kann.
Wir stehen mit Tischtennis in Konkurrenz zu einer breiten Zahl an Freizeitaktivitäten und erhöhten Anforderung in Beruf und Familie. Diesen Tatsachen müssen wir uns stellen, um uns wieder zukunftsfähig zu präsentieren.
Kommentar von Harry Fischer |
Statt Sport, Familie und Menschen an die Anforderungen der immer hektischeren Arbeitswelt anzupassen, sollte Sportler sich verpflichtet fühlen, dieser schwachsinnigen, menschenfeindlichen Entwicklung ein Ende zu setzen.
Sport frei.